Mein Glubb Nämberch und ich

Mein Glubb Nämberch und ich

Sonntag, 28. April 2013

Kein Ultras Nürnberg Sing- und Klatschabo verfügbar

Der Glubb zu Gast beim Retortenverein in Sinsheim... Fußball wär so toll, wenn der Glubb net so a Depp wär...




Angekommen in der Pampa musste man erst mal feststellen, dass man dort einfach noch immer nicht mit großem Gästeanhang zurecht kommt. Am Einlass hat man eine extrem dämliche Konstruktion, die den Treppenaufgang enorm verengt, angebracht. Die Ordner sind noch immer so planlos wie eh und je. Als wir vorletzte Saison dort waren, wurde einem Herren, der vor mir kontrolliert wurde, seine angebissene Breze (!) weg genommen. Schon klar - gefährliches Wurfgeschoss und so... Vergangene Saison musste ich beweisen, dass mein iPhone tatsächlich benutzt und nicht als Wurfgegenstand missbraucht wird... Heute war es ein Kamm, den ein älterer Mann bei sich trug. Man stelle sich nur vor, was der gute Herr wohl alles damit angestellt hätte... Womöglich sogar sein ergrautes Haar mit dem Kamm gerichtet. Böser alter Mann... Nun ja, Hoffenheim eben. Im Block angekommen, erstmal akklimatisiert und dann einen guten Platz gesucht und auch gefunden. Weit weg vom Dummsuff-Volk.
Der Stimmungsboykott wurde von UN ja via Ya Basta kommuniziert und natürlich freute man sich auf die "wirbrauchenkeineUltrasumStimmungzumachen-Fraktion". Warum erwachsene Männer dafür mit einer Spielzeugtrommel nach Hoffenheim fahren, bleibt wohl ein Geheimnis. Es kam, was zu erwarten war: Da UN, BDA und andere Teile der Szene eisern schwiegen, fühlten sich so manche illustre Gesellen dazu ermutigt, ihre "kreativen" Gesänge zum Besten zu geben. Außer "FCN, FCN" und "Auf geht´s, Nürnberg schieß ein Tor" vernahm man aber auch nicht besonders viel. Aber eines muss man den Leuten lassen - sie haben echt spielbezogen supportet... Nach dem Anschlusstreffer vom Glubb hatten sie ihre große Bühne... Ach - und nicht zu vergessen die Fraktion Arschloch. Wer mich persönlich kennt, weiß, dass ich keiner Ultras-Gruppierung angehöre, mich aber dennoch sehr stark in deren Umfeld bewege. Und wenn ich aus dem oberen Drittel des Gästeblocks Gesänge wie " Alle Ultras sind scheiße" und noch mehr solch primitiven Dreck höre, hört es auch bei mir auf! Was bildet Ihr Idioten Euch eigentlich ein??? Den Glubb anfeuern, schön und gut. Aber die eigenen Leute grundlos im Gästeblock zu bepöbeln ist echt unter aller Sau. Vor allem, weil es genau die "Fans" sind, die sonst immer schön brav ihr Handy oder die Kamera zücken, wenn der Block so richtig am Überkochen ist und ihre Videos anschließend bei YouTube oder sonst wo hochladen... Oder Fotos von Choreos im Internet verbreiten, obwohl die ja von den "Scheiß Ultras" erstellt werden...
Niemand wurde gezwungen, sich am Boykott zu beteiligen. Und die aktive Fanszene ist ganz sicher nicht dazu da, um irgendwelche Idioten zu bespaßen. Kriegt doch selbst mal was auf die Reihe, dann könnt Ihr die Waffel aufreißen! Sowas kotzt mich echt tierisch an! Passend auch hierzu ein Zitat einer Freundin:

"Das "Ultras Nürnberg Sing- und Klatschabo" war in Sinsheim leider nicht verfügbar. Bitte kümmern sie sich selbst um einen spielbezogenen Support!"

Vorher noch die große Klappe im Internet haben und dann im Stadion nichts zustande bringen. Großes Kino! Aber gut, man kennt es ja nicht anders. Das Spiel selbst war einfach nur, ähm, sagen wir mal unschön. Ich hab nichts davon gemerkt, dass Hoffenheim um den Klassenerhalt kämpfen muss. Das muss ich leider zugeben. Mit dem 2:1 waren wir tatsächlich gut bedient. Traurig, traurig, was da geschehen ist. Erst diese unsägliche Schmach gegen die Westvorstadt und nun die gleiche desolate Leistung gegen diesen Drecksverein, den kein Mensch braucht. Das einzige Highlight während des Spiels war ein Pärchen, welches direkt vor uns stand. Irgendwelche Volltrolls haben wohl einen auf Pseudo-Ultra gemacht und versucht, zu zündeln. Hätten 5 Leute zeitgleich Zigarren gepafft, wäre die Rauchentwicklung wahrscheinlich stärker gewesen. Das Pärchen allerdings sah das wohl etwas anders. Sie: "Schatz, das Stadion brennt, wir müssen sofort raus hier." Meine Freundin und ich: "Das ist nur ein wenig Rauch. Da brennt nix ab." Die Panik-erfüllte Lady:" Doch, es brennt, wir müssen weg."
Schwuppdiwupp hat sie ihren Mann hinter sich her gezogen und ward nie mehr gesehen :-D

Nachdem das Desaster abgepfiffen wurde, leerte sich der Block schnell. Wir blieben noch auf unserem Wellenbrecher sitzen und warteten auf die Reaktion der Mannschaft. Die Herren liefen tatsächlich klatschend in Richtung Kurve, drehten aber dann in Richtung Sitzplatz rechts neben uns ab... Dass sie sich dann auch diversen Beschimpfungen und Pfiffen aussetzen mussten, sollte nach dem, was sie letzte Woche und auch gegen Hoffenheim gebracht haben, verständlich sein. Sollte man zumindest meinen. Aber ein Herr Schäfer und ein Herr Balitsch wissen es wohl besser. Auf der Heimfahrt las man dann auf diversen Internetplattformen, dass die beiden Herren wohl eher weniger fanfreundliche Töne von sich gaben. Auch mein Lieblingsbegriff "sogenannte Fans" wurde da von Herrn Balitsch genannt. Als wir ihn am Valznerweiher darauf ansprachen, hat er uns einfach ignoriert und sich natürlich nicht dazu geäußert. Wie übrigens alle Spieler bis auf Sebastian Polter. Da unser Bus vor der Mannschaft ankam, beschlossen 3 Mitfahrer und ich auf die lieben Profis zu warten. Arschkalt war´s und der Himmel hat wohl auch wegen der katastrophalen Leistung des Glubbs schrecklich geweint. War uns in dem Moment aber echt wurscht. Als die Jungs dann auch angekommen waren, ihr Zeug gepackt hatten, wurden wir wie Luft behandelt. Einzig Sebastian Polter kam direkt zu uns, um mit uns zu sprechen. Allein dafür verdient er wirklich meinen Respekt und meine Anerkennung. Ein sehr sympathischer Typ, der wohl verstanden hat, was uns bewegt. Schade, dass Schäfer und Balitsch weniger bzw. gar keinen Anstand bewiesen haben. Wir wollen niemandem etwas Böses, schon gar nicht unserer Mannschaft. Aber wenn man Mist baut, dann sollte man auch den Arsch in der Hose haben und sich den "sogenannten Fans", die ihre gesamte Zeit und ihr ganzes Geld diesem Verein verschrieben haben, stellen. Woche für Woche, Jahr für Jahr stehen wir in den verschiedensten Stadien der Republik, um die Jungs kicken zu sehen. Wir verplanen unser gesamtes Leben nach dem Spielplan. Und was ist der Dank dafür? Ein Tritt in den Arsch. Dankeschön! Erzählt bitte nie wieder, dass Ihr wisst, was ein Derby für uns bedeutet. Ihr habt nichts aber auch rein gar nichts begriffen. Der Glubb ist unser Leben. Wir stehen auch noch in 50 Jahren in der Kurve, während Ihr Euch auf Eurem dicken Geldpolster ausruht. Und wenn das so weiter geht, schafft der Glubb echt noch die Sensation und wir dürfen wieder in die Relegation... Ich sag nur 29.05.1999... Da ging es gleich von Platz 12 runter in Liga 2. Klar, ich bin im Augenblick emotional geladen und morgen denke ich vielleicht anders über das Thema Relegation, da es ja noch andere Vereine gibt, die hoffentlich weiterhin schlechter als wir bleiben. Dennoch tut es im Herzen weh, diese Entwicklung mit ansehen zu müssen. Wo bleibt der Kampf- und Siegeswille? Ich will gar nicht zwingend nach Europa. Das würde uns wieder nur das Genick brechen. Aber ist es wirklich zu viel verlangt, sich den Rest der Saison den Arsch aufzureißen???
So, für heute genug gemotzt. Ich versuch zu schlafen, damit ich mich wenigstens die nächsten Stunden nicht aufregen muss.

Montag, 22. April 2013

Derbyversager vs.Tasmania Fürth


Der Tag danach…
Noch immer bin ich geschockt und fassungslos bezüglich der nicht vorhandenen Leistung unserer Profis. Dass man das Derby gegen die Roten verloren hat, damit kann und muss man leben. Aber gegen den Tabellenletzten,  gegen Tasmania Fürth im heimischen Max Morlock Stadion zu verlieren, ist eine Schande sondergleichen und absolut nicht entschuldbar! Haben die Herren, die unser geliebtes Wappen tragen, auf dem heiligen Rasen nichts aber auch gar nichts dazu gelernt? Ein Kapitän, der eigentlich wissen sollte, dass das nicht nur ein Spiel unter vielen ist, hat es scheinbar nicht geschafft, seinen Kollegen zu vermitteln, was Sache ist. Auch ein Trainergespann war scheinbar nicht wirklich fähig dazu. Im Nachhinein kann man natürlich alles schön reden… Nein – ehemalige Spieler, die sich immer mit dem 1. FCN identifiziert haben, melden sich im Internet oder bei Veranstaltungen zu Wort und zeigen, dass es mehr als nur ein Spiel ist! Danke, Andy, Dome und Marek! Davon hätte sich die aktuelle Mannschaft mal ein paar Scheibchen abschneiden sollen. 


Danke an Faszination Nordkurve





Allerspätestens beim Anblick der sensationellen Choreografie, die UN in wochenlanger Arbeit vorbereitet hat, hätte jedem einzelnen Spieler klar werden müssen, was es heißt, ein Derby gegen die Westvorstadt bestreiten zu dürfen. Stattdessen sieht man auf diversen Internetplattformen irgendwelche daher geschwafelten Ausreden einiger Profis. Scheißegal, wie Ihr in den nächsten Spielen auftretet! Ihr habt es geschafft, Schande über eine gesamte Region zu bringen. Da gibt es keine Wiedergutmachung oder dergleichen! Es gibt Menschen, die ihr gesamtes Leben diesem einen Verein widmen. Die sich Tag und Nacht Gedanken über das Geschehen am Valznerweiher, in der Kurve usw. machen. Menschen, die die verschiedensten EHRENAMTLICHEN Tätigkeiten für den Glubb ausüben. Menschen, bei denen der Glubb an allererster Stelle steht. Und damit meine ich nicht nur die Ultras sondern alle, die sich mit dem 1. FC Nürnberg mehr identifizieren, als es irgendein Spieler oder Funktionär jemals tun wird! All diesen Menschen habt Ihr mit dieser Niederlage, dem nicht vorhandenen Siegeswillen und der nicht vorhandenen kämpferischen Leistung das Herz heraus gerissen, darauf gespuckt und anschließend darauf herum getrampelt.
Ich spreche nicht von den daher gelaufenen Pseudos, die plötzlich aus der Versenkung kamen und einen auf „Inferno Harsewinkel“ machen. Die bekommen von mir noch den Award für „Deutschland sucht den Supertrottel“. Ganz großes Kino, irgendwas von der Westvorstadt im Block zu verbrennen. Wahrscheinlich war das Teil auch noch extra für den „großen Auftritt“ gekauft…

Die „Nürnberger Zeitung“ berichtet vom Derbysieg der Westvorstadt und den Leuten fällt nichts Besseres ein, als Kommentare wie „ Na ja, wenigstens steigen sie ab. Dann stört die Niederlage nicht so sehr“ oder sonstigen Bullshit zu hinterlassen. Solche Kommentare kann man seit gestern zu hauf lesen. Schämen sich diese sogenannten „Glubbfans“ überhaupt nicht??? Hallo???? Das war ein Derby und kein Sonntagsspaziergang. Geht´s noch? Manchmal frag ich mich echt, was in den Köpfen mancher „Glubberer“ vor sich geht…

Ein befreundeter HSV Fan hat es wenigstens richtig erkannt: Nun habt auch Ihr Glubberer Euer "St.Pauli"...unfassbar!
Traurig, dass das nicht mal die „eigenen“ Leute erkennen. Auch das Team von Faszination Nordkurve hat sich so seine Gedanken über das gestrige Desaster gemacht. Ratlos, fassungslos, sprachlos war ich in den ersten Minuten nach dem Abpfiff. Danach kam die Wut. Und zwar so richtig. Wie ihr seht, ist diese auch in keinster Weise verflogen. Das wird sich auch nicht so schnell ändern. Erst diese Schmach im Pokalspiel und nun das… 

Bevor es noch ausartet, möchte ich mich für heute mit einem Zitat eines Kumpels verabschieden. Das sollte sich so manch einer, sowohl in der Kurve als auch auf dem Platz verinnerlichen:

So, ich hab es jetzt trotzdem gemacht und mir das Spiel von gestern nochmal angeschaut...und ja, es war im Gegensatz zum Pokalspiel deutlich besser - was prinzipiell nicht weiter schwer ist. Wir haben es in zwei Heim-Derbys nicht geschafft, ein Tor gegen die Heimkinder zu schießen, ich denke das sagt sehr viel aus. Aber diese Enttäuschung überwiegt immer noch brutal und was viel schlimmer ist, dass wir Spieler seit über 10 Jahren im Verein haben und diese sich immer noch nicht bewusst sind, was dieses Spiel für uns Fans bedeutet. Und diese Aussage, dass wir nächstes Jahr Bundesliga spielen, zeigt nur das „unsere“ Spieler in keinster Weise begriffen haben, was dieses eine Spiel für uns bedeutet und zeigt leider, dass Fußball nur noch Geschäft ist....

Mittwoch, 17. April 2013

Interview mit Benny vom DAGGL

Kommenden Sonntag erscheint Daggl #4. Das habe ich mal zum Anlass genommen, um mir einen der Schreiberlinge zu schnappen. Benny hat sich die Zeit genommen, um mir ein paar Fragen zu beantworten. Hätten wir das Interview wie geplant stattfinden lassen, lägen wir beide wahrscheinlich in irgendeiner Kneipe unterm Tisch, weil wir höchstwahrscheinlich in alten Zeiten geschwelgt hätten. Da wir aber beide unglaublich vernünftige Menschen sind, haben wir die einfachere und gesündere Variante gewählt und das Interview per Mail gemacht :-)




Benny, zum Derby gegen die Westvorstadt erscheint die nun mittlerweile 4. Ausgabe des Daggls. Hättet Ihr anfangs damit gerechnet, dass dieses Fanzine solch einen Erfolg haben wird?

Erfolg? Keine Ahnung, wie man das genau bei einem Fanzine definieren soll. Ich denke, der größte Erfolg liegt eigentlich darin, dass wir den „Daggl“ überhaupt machen und er dann letztlich auch erscheint. Dann ist es natürlich schön, wenn sich das Heft verkauft, die Leute es anscheinend gerne lesen und es dann von Zeit zu Zeit Rückmeldungen gibt, oder jemand fragt, wann denn der nächste Daggl kommt. Wir haben anfangs allerdings nicht damit gerechnet, dass das Heft so gut läuft. Ausgabe 1 hatte eine Auflage von 400 Stück - wir haben dann noch 100 Hefte nachdrucken lassen. Von der 2. Ausgabe hatten wir 600 Hefte und die Dritte ist mit 700 Exemplaren ebenfalls nahezu ausverkauft (Restexemplare gibt es noch unter: www.nofb-shop.de). Irgendwann ist es aber auch mal gut; weswegen wir die aktuelle Auflage auch nicht mehr erhöhen werden. Wenn die Auflage weg ist, ist sie eben weg. Was dann andere bei Ebay veranstalten, ist dann nicht mehr unser Bier, lässt uns aber dann doch schmunzeln. Insbesondere, wenn man erfährt, dass eine Person aus Ultràkreisen des HSV eine ältere Daggl Ausgabe für über 10 Euro verscherbelt hat... 

Wie kam es zu der Idee, den Daggl zu machen? 

Der „Achterwahn“, das „Ya Basta!“ und das „Hefdla“ waren lange Zeit die einzigen Hefte, die aus Nürnberg erschienen sind. Das fand ich, vor allem in Anbetracht der großen Nürnberger Fanzinetradition, schade und für unsere Verhältnisse auf Dauer zu wenig. Als ich dann mit dem einen oder anderen über das Thema gesprochen habe, bekam ich immer wieder zu hören, dass einfach keine Zeit mehr da wäre, was Eigenes zu machen. Man darf nicht vergessen, dass jedes Heft eine Menge Arbeit macht und die Macher nicht jünger und die damit einhergehenden privaten Verpflichtungen nicht weniger werden. Den ersten Versuch gab es bereits vor rund sechs Jahren, doch ist es damals irgendwie im Sande verlaufen, als ich dann Ende 2011 noch einmal rumgefragt habe, war die Resonanz überraschend groß und als dann ein paar Schreiberlinge bereit waren mitzumachen, haben wir einfach mal angefangen. 

Warum „Der Daggl“?

Es gab einige Namensvorschläge, doch war schnell klar dass wir in diesem Bereich nicht gerade die Kreativsten sind. Als dann jemand mit „Der Daggl“ um die Ecke kam, konnten alle damit leben und waren froh dass wir uns damit nicht mehr beschäftigen mussten. Was der Name bedeutet? Hier würde ich einfach auf das Nachwort von Ausgabe 1 verweisen wo es heißt: „Zu guter Letzt wurde mir noch nahe gelegt, ein paar Worte zum Arbeitstitel dieses Magazins zu verlieren. Für den Außenstehenden vielleicht schwer nachzuvollziehen, hier der Zusammenhang, dessen Beginn schon etliche Jahre zurückliegt und im privaten Fernsehen zu finden ist. Es ist 1999 und Tom Gerhardt spielt in der SAT.1-Serie „Hausmeister Krause – Ordnung muss sein“ eben jenen konservativen Hausmeister, dessen Lebensmittelpunkt das Amt des Schriftführers im fiktiven „Kölner Dackelclub KTC 1881 e.V.“ ist. Bei Treffen des Klubs wird gern mal das ein oder andere Schnäpschen getrunken, allerdings nicht ohne den O-Ton-Trinkspruch „Alles für den Dackel – alles für den Klub“. Da es bekanntlich ja viele Klubs gibt, aber eben nur einen Club (also eben den Glubb, kommt noch jeder mit??), fand diese Trinkparole schnellen Zuspruch in gewissen, ja zum Teil dem Alkohol selbst nicht ganz so abgeneigten Teilen der Nürnberger Fanszene. In Anlehnung an diese Geschichte dann sicher auch nicht unbeteiligt bei der Namensfindung des ersten offiziellen Fanzines der Ultras Nürnberg „Alles für den Glubb“, aus deren Redaktionsriege auch hier im Daggl Einflüsse wieder zu finden sind. Der Dackel selbst blieb dabei immer ein kleines Stück weit am Leben, nicht zuletzt auch dank der Klamotten-Kollektion der „Alternativ Glubb Familie“ aus Berlin. So ziert beispielsweise auch heute noch ein auf Wollmütze gestickter Dackel den ein oder anderen wohlgeformten Frankenschädel. Den Feinschliff zum Titel gab dann einmal mehr der fränkische Zungenschlag, der eine Verwendung sämtlicher Hart-Laute wie P oder K (hier „ck“) in gewissen Maßen von selbst verbietet. Geboren war „Der Daggl“. 

Wie ist denn die Resonanz allgemein? Sowohl bei uns als auch in anderen Szenen?

Ich denke mal, die ist in Ordnung. Die Hefte verkaufen sich ja und es gibt immer wieder Leute, die auf einen zukommen und das Heft loben. So wie es eben immer ist. Es gibt Stammleser aus anderen Fanszenen, auch habe ich durch den Daggl schon andere Fanzinemacher kennengelernt, mit denen Kontakt besteht. Was in einem Fall sogar mal zu einem gemeinsamen Spielbesuch geführt hat. Das sind nette Begleiterscheinungen aber in erster Linie machen wir das Heft für uns selbst. Es ist trotz der Arbeit und dem damit verbundenen Stress einfach immer wieder ein tolles Gefühl, wenn eine neue Ausgabe fertig ist.

Eine Redaktionssitzung beim Daggl. Wie darf der geneigte Leser sich das vorstellen?

Die gibt es nicht wirklich. Wenn es etwas zu besprechen gibt, findet das in unserem Forum oder kurz unter vier Augen im Stadion statt. Ab und an kommt der Hefdla-Hannes zu mir und liest die gesammelten Berichte und Texte in seiner unnachahmlichen Art und Weise Korrektur - was teilweise in heftige Trink- und Fressgelage ausarten kann. Wenn sich mal mehr als 4 Redakteure außerhalb des Stadions zusammenfinden, dann meist zum Trinken in diversen Kneipen, wie bei einer Redaktionssitzung im Januar, als das Ganze ziemlich bizarre Züge annahm und wir froh sein konnten, dass alle den Abend überlebt haben. Ich glaube in Hefdla Ausgabe 11 finden sich dazu ein paar Andeutungen... 

Euer Team besteht ja aus wirklich extrem unterschiedlichen Charakteren. Knallt es da zwischendurch auch mal? Also verbal gesehen natürlich. 

Nein eigentlich nicht, klar ist man nicht immer einer Meinung aber wenn jemand ein Problem hat, dann liegt es bei der Person, das Ganze anzusprechen und dann kann man immer noch nach einem Konsens schauen. Im Endeffekt nehmen wir uns und das Heft auch nicht so ernst, als das man deshalb einen größeren Streit vom Zaun brechen würde.

Wird es in absehbarer Zeit irgendwelche Sonderausgaben geben oder bleibt Ihr Eurer Linie treu? Werden wir den Daggl auch irgendwann online sehen?

Es gab schon Ideen zu einer Sonderausgabe, doch sind wir erst mal froh, wenn wir die regulären Ausgaben fertig kriegen. Das ist genug Arbeit und es zeigt sich immer wieder, dass es wichtigere Dinge im Leben als den Daggl gibt. Ein nicht unerheblicher Teil der Schreiberlinge hat Familie, zwei wurden während der Entstehung der Erstausgabe Vater, ein anderer wird es bald usw. usf. Wir werden nach wie vor keine großen Ankündigungen machen und schauen weiter von Ausgabe zu Ausgabe. 

Neben "YaBasta", dem "Achterwahn" und natürlich dem "Hefdla" ist der Daggl das momentan 4. etablierte Fanzine unserer Szene. Wie steht Ihr bzw. wie stehst Du zur "Konkurrenz"?

Von Konkurrenz würde ich nicht sprechen, denn die Hefte lassen sich absolut nicht miteinander vergleichen! Viel mehr weiß ich, dass wir mit dem „Daggl“ einiges anzubieten haben; unsere Schreiber haben alle schon vor Jahren an verschiedenen Heften mitgewirkt und schon einige Szene-Jahre auf dem Buckel, auch repräsentieren wir keine Gruppe bzw. Bewegung und so kann eigentlich jeder frei Schnauze schreiben, was ihm gefällt. Ich denke, wir reihen uns ganz gut in die Nürnberger Veröffentlichungen ein. Insgesamt können wir froh sein, dass wir in Nürnberg eine einigermaßen lebendige Fanzinekultur haben, denn diese zeugt davon, dass die Szene lebt und agiert. Wer weiß, wie lange das alles noch so geht, weshalb wir es einfach genießen und weiter machen sollten, ohne groß darüber nachzudenken oder sich mit anderen zu vergleichen oder gar zu messen.

Montag, 15. April 2013

Daggl Ausgabe 4 erhältlich beim Derby gegen die Westvorstadt

Die neueste Ausgabe vom "Daggl" wird es beim Heimspiel gegen die Westvorstadt geben. Sichert euch euer Exemplar, denn der "Daggl" ist immer relativ schnell ausverkauft. 




"Der Daggl #4 

Der Daggl ist ein unabhängiges Fanzine rund um den 1. FC Nürnberg von den Machern und Mitwirkenden von Schlagstock Anal,Der Leuchtturm, Squadra H, Asseltours, Hefdla, Fränkisch Brot und Hopp Etz!!. 


Auf 112 Seiten gibt es in Ausgabe 4 folgenden Inhalt: 

• alle Spiele der ersten Mannschaft des 1. FC Nürnberg von Oktober bis Januar
• Groundhopping aus Trinidad & Tobago, Grenada, Deutschland, Spanien, Italien, England, Frankreich, Irland, Nordirland, Tschechische Republik, Mazedonien, Polen, Südafrika, Swasiland, Botswana und Lesotho 
• Rückblick 
• Fanzinevorstellung "Red Army News" 
• Reviews 
• das Glubb-Quiz 
• Dagdiggschdammdisch 
u.v.m. 

Erhältlich beim Derby gegen Fürth im Handverkauf und am Container des Fanprojektes



Sonntag, 14. April 2013

GüKo und sein FCB - das Drama geht weiter...

Ich glaub, es geht schon wieder los...
Und wieder macht Günther Koch, seines Zeichens Aufsichtsrat beim 1. FC Nürnberg e.V. Werbung für seine Roten aus München. Diesmal in einem Interview mit "11 Freunde".

Wieder diese dämliche Botschaft, wie schön es doch wäre, würden wir und das rote Pack kuscheln. Geht´s noch??? Lieber GüKo, statt dämlicher Reden zu schwingen, gesell dich doch bitte einfach mal zu uns Fans. Während andere vom USK Knüppel abbekommen, kommst Du mit absurden und utopischen Phantasien daher!

Hier könnt ihr nachlesen, was der FCN-"Aufsichtsrat" so von sich gibt - einfach unsäglich:
"Mia san zwar nicht mia, sondern die Cluberer, aber wir sind zwei bayrische Vereine und die Zusammenarbeit funktioniert. Das würde ich mir manchmal auch auf der Fanseite wünschen." 

Montag, 1. April 2013

Hecking - Dummsuff - Wolfsburg eben

Sodala, da bin ich wieder. Zurück aus dem widerlichen Wolfsburg und Hecking haben wir so halb in den Arsch getreten. Der Ruhmreiche hat einen Halbzeitstand von 2:0 ausgleichen können und mit dem passenden Quäntchen Glück wären wir sogar noch mit 3 Punkten zurück ins gelobte Land gefahren. Es hat wohl nicht sollen sein. Auf jeden Fall konnte der Herr Polizist im Trainingsanzug sehen, wie eine Mannschaft kämpft und ihn richtig schön auf den Boden der Tatsachen geführt hat. Wirklich gut gemacht, Jungs! Für mich war das ein gefühlter Sieg. Als der Ball von Simons im Netz gezappelt hat, dachte ich, ich sei im falschen Film. Aber nein, der Glubb hat tatsächlich Moral bewiesen und verdient ausgeglichen. Dass der FCN irgendwie nicht wirklich was von guten 90 Minuten hält, ist ja bekannt. Dass das Team sich aber nicht aufgibt, ist etwas Neues und lässt das Glubbherz seit einigen Spieltagen höher schlagen. Weiter so! Danke, Dieter Hecking, dass sie so ein charakterloses Wesen sind und den Verein einfach im Stich gelassen haben. Sonst würden wir nicht da stehen, wo wir jetzt sind! Da hat Hecking ausnahmsweise mal was richtig gemacht.



Die Fahrt nach WOB an sich war ziemlich ereignislos. Gegen 13.30h kamen wir an der hässlichen Betonschüssel an und froren uns den Hintern ab, weil die Ordner mal wieder ihre in WOB üblichen Schikanen vom Stapel ließen. Der erste Schwung an Gästefans wurde eingelassen und dann ging mal wieder gar nichts mehr. War auf jeden Fall witzig anzusehen, als die Fraktion Dummsuff "Fußballfans sind keine Verbrecher" gegrölt hat. Da ich aber einen guten Platz in dem unmöglich konstruierten Gästeblock ergattern wollte, suchte ich mir einen anderen Eingang und war binnen 2 Minuten im Stadion. Im Nachhinein munkelte man, dass die Gäste am regulären Einlass so lange warten mussten, weil Glubberer auf der Treppe innerhalb des Stadions standen... No Comment.

Sehr geil! Und das ausgerechnet in Wolfsburg...

Irgendwie hab ich auf Wolfsburg nie so richtig Lust. Im Block zieht es grundsätzlich wie die Sau und der Block ist regelmäßig überfüllt. So auch beim gestrigen Spiel. Ein paar Mädels und ich haben uns dann einen relativ guten Platz ergattert aber die Freude währte nicht lange. Nein - natürlich nicht. Meine Lieblingsfreunde der Fraktion Dummsuff wollten auf Biegen und Brechen in den mittlerweile überfüllten Sektor und quetschten und drängten sich einfach wie blöd in den Block. Das UN auf beiden Seiten des Blocks vertreten waren, haben die Honks wohl nicht wirklich geschnallt. Warum man mit ca. 2 Promille unbedingt bei den Ultras stehen muss, ist mir sowieso rätselhaft. Nun ja, dass ich das nicht einfach so akzeptiert habe, sollte klar sein. Mit einer Prellung im linken Arm durfte ich die Heimreise antreten, weil ich in der ersten Halbzeit regelmäßig an das Ende eines Wellenbrechers gedrückt wurde. Mein rechter Ellbogen hingegen tat danach zwar auch weh aber das kam daher, dass den so mancher Drängler ganz zärtlich an diversen Körperteilen zu spüren bekam. Richtig geil waren auch die Volldeppen, die meinten, sich mit vollen Bierbechern in das Gedränge zu stürzen. Dass nicht alle Becher gefüllt an ihrem Bestimmungsort ankamen, sollte demnach auch klar sein.
Komischerweise sind es aber immer die gleichen dubiosen Gestalten, über die nicht nur ich mich aufrege. In unserem näheren Umfeld standen hauptsächlich Vertreter zweier Fanclubs, die ihrem ziemlich asozialen Ruf mehr als gerecht wurden. Zwei Reihen vor mir stand ein Paradebeispiel der Fraktion Dummsuff. Vom Gästeblock aus schafft man es wohl eher selten, einen gegnerischen Spieler anzuspucken. Aber dieser Herr wusste es wohl besser und demzufolge hatten seine Vorderleute einen feuchten Hinterkopf. Als ich mich in meiner liebenswürdigen und freundlichen Art über ihn beschwert habe, hat er mich nur entgeistert angesehen. Was wollen solche Trottel bitte beim Fußball? Ich versteh es einfach nicht! Mich kotzen diese Doldis echt nur noch an. Bleibt halt daheim, wenn ihr euch nur sinnlos besaufen wollt. Kommt wesentlich billiger und es gäbe weniger Ärger.

In der zweiten Halbzeit konnten wir dann relativ entspannt stehen, weil sich dann doch ein paar Leute nach draußen flüchteten. So konnten wir das Spiel wenigstens genießen und wurden auch für unser Ausharren belohnt. Nach dem 2:2 waren selbst die Kälte und die vorher erlittenen Blessuren irgendwann scheißegal, weil man sich einfach nur noch freute. Wie schon gesagt, ein drittes Tor wäre das berühmte Tüpfelchen auf dem i gewesen aber gut, ich will mich nicht beschweren. Das Spiel hätte durchaus auch anders ausgehen können. Ergo bin ich mit dem einen Punkt sehr zufrieden.

Am Bus angekommen erzählte mir dann ein Mitfahrer, dass irgendein Glubberer tatsächlich vor das Stadion gekackt hat. Die Ordner und auch er waren so perplex, dass wohl erstmal niemand reagierte. Dass Wolfsburg zum Zuscheißen ist, ist bekannt. Dass das aber wirklich jemand wörtlich nimmt, ist schon mehr als widerlich. Manchen Leuten wurde scheinbar echt ins Hirn geschissen!

Naja, ich hab ja noch ein paar Spieltage Zeit, um mich über eine gewisse Klientel auszulassen. Wichtig ist, dass wir nicht verloren haben. Schön ist, dass die Westvorstadt unaufhaltsam in Richtung Abgrund torkelt :-) Wenn das mal keine schönen Ostern waren *g*