Was mich freut, ist die Tatsache, dass ich ein Stammleser mal wieder dazu bewogen hat, einen Gastartikel zu schreiben. Der ein oder andere wird sofort wissen, wen ich meine, sobald er die ersten Sätze gelesen hat ;-)
Da hat sich jemand mal wieder richtig schön ausgekotzt und das nicht zu Unrecht. Fußballfans zu kriminalisieren scheint der neue Volkssport geworden zu sein... Zum Glück haben wir wirklich keine anderen Probleme in diesem unserem Lande... Nun denn, danke schon mal an den Grantler, mit der fast fleischfarbenen Badekappe, der wie immer kein Blatt vor den Mund genommen hat.
Hausdurchsuchungen in der Rostocker Szene, bei Hannover, jetzt in Kiel - vermehrt lesen wir in den vergangenen Monaten von diesen erheblichen Grundrechtseingriffen. Der Schutz der privaten Räume verfällt immer mehr; Hausdurchsuchungen werden von den zuständigen Gerichten angeordnet und genehmigt, wie es der Polizei beliebt. Konnte man in den vergangenen Jahren noch davon ausgehen, dass die Hürde für einen Durchsuchungsbefehl eher hoch lag, ist dies nun eine gängige Praxis der Polizeibehörden und der Gerichte. Mit übertriebenen Darstellungen und vermeintlichen Kriegsszenarien wird den Richtern anscheinend durch die Polizei, vor allem der SKB, eine Notwendigkeit vorgegaukelt, die wir eigentlich im bewaffneten, politischen Untergrund oder in der Schwerstkriminalität vermuten würden und müssten. Aber hier geht es um mehr, als um politische oder religiöse Ideale! Es geht schlichtweg um Geld, um sehr viel Geld, nämlich das Milliardenunternehmen Fußball mit seiner hässlichen, über alles rechtlichen und demokratisch aufgebauten, hinwegfegenden Fratze des Kommerzes!
Alles ist für das "Schönheitsideal und Saubermannimage" des Deutschen Fußballs erlaubt, auch das Denunzieren und Kriminalisieren der teils jugendlichen Kurvengänger. Zu kritisch sehen die (noch) mächtigen Fankurven den Einfluss von Versicherungsunternehmen, die schnell mal 100 Millionen Euro dem Anführer des Schauspielhauses Bundesliga in den Allerwertesten blasen. Das darf nicht sein, denn das Geld fließt aktuell so gut wie nie in die Kassen der Schauspielverbände DFB und DFL, ein Ende des Geldflusses ist auch nicht in Sichtweite. Dass sich da einige wenige die Konten mal so richtig vollmachen, ob legal oder illegal, sei mal spekulativ. Fakt ist aber, dass der störende, mündige Besucher der Fankurve endlich verschwinden muss, um den Weg frei zu machen, um ähnliche, wertlos gestellte Schauspiele der Schwalbenkönige von München und Dortmund schön in alle Welt zu verkaufen. Dafür bedient man sich auch der Hilfe von Politik und Polizei, die gerne nunmehr auch im medialen Rampenlicht stehen und nichts unversucht lassen, den Fußballfans zu zeigen, dass es keine Grenze, keine gesetzliche Hürde gibt, die sie nicht umgehen bzw. aushebeln können. Und ganz wichtig: Kritik bzw. die Wahrheit sind absolut unerwünscht und müssen niedergebügelt werden!!!