Mein Glubb Nämberch und ich

Mein Glubb Nämberch und ich

Dienstag, 21. Mai 2013

Was wäre wenn...?

Ja, was wäre wenn ich einen anderen Weg, als der, den ich gehe, eingeschlagen hätte? Hätte ich überhaupt eine Verbindung zum Fußball? Wie würde mein Leben aussehen? Wäre ich eine stinknormale Spießerin mit einem stinknormalen Alltag? Würde ich täglich zur Arbeit gehen, mich danach um Haushalt und Familie kümmern und am Wochenende Ausflüge mit den Lieben planen? Würde ich mich über all die Menschen, die zu meinen Freunden im Hier und Jetzt zählen, furchtbar aufregen?

Wenn ich so die letzten Jahre Revue passieren lasse, bin ich mir sicher, dass ich nie so geworden wäre. Allein die Vorstellung, ein "normales" Leben führen zu müssen, ist für mich enorm abschreckend.
Ich brauche die Abwechslung und das Chaos, die mein Leben bestimmen. Ich brauche es, jedes zweite Wochenende für 90 Minuten Glubb stundenlang im Bus durch die Lande zu reisen. Ich brauche es, für Ideale und Wünsche der Fanszene zu kämpfen. Auch, wenn der Kampf mit Komplikationen behaftet ist und sich manchmal in die Länge zieht. Ich brauche die Vorfreude auf brisante Spiele. Ich brauche es, jedes Wochenende mit Gleichgesinnten in der Kurve zu stehen. Egal, ob das im Max Morlock Stadion oder sonstwo ist. Ich brauche es auch, mich über den Glubb ärgern zu können. Sonst wäre es ja auch ziemlich eintönig.
Natürlich habe ich nichts dagegen, mich über bzw. mit dem Glubb freuen zu können :-) Schließlich erlebt man mit dem Ruhmreichen so einige kuriose Dinge. Sowohl positiver als auch negativer Natur.

Für mich ist der Glubb einfach eine Lebenseinstellung. Mein gesamter Alltag widmet sich dem 1. FC Nürnberg e.V. Da ist es nur logisch, das meine komplette Freizeit für den Glubb drauf geht. Aber genau so möchte ich es.
Fußball bzw. der Glubb haben für mich eine wesentlich höhere Bedeutung als nur 90 Minuten am Wochenende. Das, was die Nordkurve in den letzten Jahren auf die Beine gestellt hat, ist einfach großartig. Ob das nun die "Rot-Schwarze Hilfe", die Kampagne "Max Morlock Stadion! Jetzt!", das "BAC" oder eben die tollen Aktionen der Ultras sind.

Von Fans für Fans!

Dieser Leitgedanke prägt die Nordkurve Nürnberg! Bestes Beispiel hierfür ist neben der RSH natürlich unsere Max Morlock Statue, die ausschließlich von Fans finanziert wurde.
Die Solidarität zwischen den verschiedenen Generationen ist einfach wunderbar und macht mich auch sehr stolz. Versucht man, einem "Normalo" zu erklären, warum man lebt, wie man es tut, kommt man auf keinen gemeinsamen Nenner. Ich bin es mittlerweile auch leid, anderen meine Lebenseinstellung zu definieren. Erst vergangenen Donnerstag hatten Martschi und ich das Vergnügen, mit einem Gast unseres Lieblings-Cafés darüber zu reden... Entnervt ließen wir ihn dann einfach stehen.
Wie gesagt, ich brauche die Abwechslung und das Chaos, die ein Leben mit dem Glubb mit sich bringen. Ganz wichtig sind mir natürlich auch all die Freundschaften, die in all den Jahren meines Fandaseins entstanden und gewachsen sind. Ob es sich hierbei um Ultras, Seerosler, Red Devils oder um andere Szeneleute handelt. Genau weil die Leute so sind, wie sie sind, habe ich sie so gerne!
Ich bereue es nicht, den Weg, den ich gehe, eingeschlagen zu haben.
"Was wäre wenn" bleibt also unbeantwortet, weil sich die Frage eigentlich gar nicht stellt.

Samstag, 18. Mai 2013

Finger weg von unserem Helden

Zu dieser "Anti-Gewalt Aktion" werde und möchte ich mich nicht äußern. Allerdings frage ich mich ernsthaft, wer sich das Recht heraus nimmt und im Namen von Max Morlock solch einen Blödsinn verzapft!

Sauerei!


Was soll das??? Die Nordkurve Nürnberg hat fleißig für diese Statue gesammelt! Warum um alles in der Welt wird unser Denkmal unseres Helden derart zweckentfremdet?
Das ist absolut inakzeptabel und nicht hinnehmbar.
Womöglich waren es gar die Leute, die irgendwelche Pappen ausgelegt und nicht mal gültige Eintrittskarten für das Spiel hatten. Ich weiß es leider nicht aber ganz egal, wer das war - die Max Morlock Statue dient sicherlich nicht dazu, für derartige Aktionen missbraucht zu werden!!!
Macht weiter ohne jegliches Hintergrundwissen aber lasst eure Schmutzfinger von der Max Morlock Statue und erdreistet euch nicht, in seinem Namen eure Meinung zu verbreiten!!!

Mittwoch, 15. Mai 2013

Romantik in Düsseldorf

Endlich war es soweit. Der Ruhmreiche spielte nach langer Zeit wieder bei der Fortuna in Düsseldorf. Die Fahrt verlief weitestgehend ereignislos. In Düsseldorf angekommen, wurden wir erstmal vom strömenden Regen begrüßt... Das hinderte so manch Einen aber nicht daran, im Dirndl bzw. in der Lederhose herum zu watscheln... Warum man den Bayern huldigen muss, erschließt sich mir nicht. Wenn man denn wenigstens die Fränkische Tracht tragen würde... Na ja, ich lass es bleiben. Bringt eh nix. Es war demnach auch wieder meine Lieblingsklientel mit unterwegs. Über die lass ich mich aber gar nicht aus, denn dann säße ich morgen noch hier.

Von außen hat das Stadion eigentlich nichts Ansprechendes - allerdings muss ich sagen, dass mir der Gästeblock recht gut gefällt. 3 Aufgänge, sodass sich die Leute nicht immer nur in einem Mundloch zusammen quetschen müssen. Im Gegensatz zu anderen Stadien fand ich den Block auch relativ großzügig bemessen. Kann aber auch nur Einbildung sein. Die Akustik war auf jeden Fall top. Liegt wohl auch an der Lage des Düsseldorfer Fanblocks. Schön unterm Dach. Das gefällt. Eigentlich hätte ich bei diesem Spiel nicht mal was dagegen gehabt, wenn der Glubb verloren hätte. Düsseldorf ist allemal eine Reise wert und hat es im Gegensatz zu diversen Retorten- bzw. Dorfvereinen verdient, in Liga 1 zu spielen. Als Balitsch sich in die Herzen der Fans schoss, sah es ja sogar danach aus. Allerdings drehte der Ruhmreiche das Ruder und ging mit 3 Punkten vom Platz. Glücklicherweise war ich während Schäfers peinlicher Aktion gerade in der Keramikabteilung, sonst würde ich hier wüste Beschimpfungen von mir geben. Wenn die Mannschaft den Charakter oder das Verhalten des Kapitäns annimmt, na dann gute Nacht... Hoffen wir mal das Beste und träumen weiterhin davon, dass der werte Herr Schäfer endlich einsieht, dass sein Verhalten absolut peinlich ist.

Nach dem Spiel ging es dann in die berühmte Düsseldorfer Altstadt. Dort wurden erstmal ein paar Lokalitäten besucht, bis man sich auf eine geeinigt hatte. Das enorme Polizeiaufgebot trübte die Laune im Vorfeld allerdings schon ein wenig. Alleine auf dem Marktplatz standen 16 Busse der Gesetzeshüter herum! Ich fühl mich sicher - NICHT! 

Das Wetter war genauso launisch wie unser Kapitän und zeigte sich teilweise wirklich von seiner übelsten Seite. Als ich irgendwann wieder trocken war, musste ich natürlich meiner Leidenschaft nachkommen und ein paar Fotos am Rheinufer machen. Ein schöner Sonnenuntergang war mir leider nicht gegönnt aber gut, man kann nicht alles haben. Also gesellte ich mich wieder zu meinen Leuten. Dort angekommen, staunte ich nicht schlecht, als ein großer und bunter Haufen der Nordkurve lauthals singend in unsere Gasse lief. Das war mal wieder so ein Moment, in dem ich mir nur gedacht habe: genau deshalb liebe ich es! Das ist Nürnberg!
Für mich persönlich war das schon ein kleiner Gänsehautmoment, der mir wieder mal klar machte, wie geil es ist, zur Nordkurve Nürnberg zu gehören.

Gemeinsam sang und feierte man in "unserer" Gasse, bis der Schrecken seinen Lauf nahm...
Wilde Horden von Zwergen, Prinzessinnen und anderen dubiosen Gestalten bahnten sich den Weg durch die Glubberer. Ein wirklich erschreckendes Bild und vor allem waren diese Leute einfach nur unglaublich nervig. Gegen den modernen Junggesellenabschied! Hier sollte man mal eine Facebook-Gruppe eröffnen, wenn man schon Aufmerksamkeit möchte. Oder gegen Gewalt an Schulen oder in sozialen Brennpunkten...
Sogenannte Polizisten "bewachten" uns von Anfang an. Das hat gaaaaanz sicher nichts mit Vorurteilen zu tun... Niemals! Die Straße war gesäumt mit kaputten Gläsern und Flaschen. Der Grund hierfür liegt aber nicht an den Glubbfans sondern an den in dieser Straße ansässigen Wirten. Von meinem Logenplatz aus konnte ich mehrfach sehen, wie man in Düsseldorf die Tische abräumt. Man nehme einen Tisch, welcher mit leeren Gläsern und Flaschen bestückt ist und kippt diesen einfach an den Straßenrand. Dann klappt man den Tisch zusammen, stellt ihn weg und schnappt sich den nächsten... Sehr komische Sitten haben die da in Düsseldorf. Aber ich kann mich nicht beklagen. Der Wirt mit der merkwürdigen Abräummethode hat mir gestattet, mich in seiner Lokalität aufzuwärmen und sogar das Rauchverbot zu umgehen. Da sag ich natürlich nicht nein ;-)

Als dann so ziemlich alle Kneipen in unserem Abschnitt dicht machten, versammelte man sich eben vor den geschlossenen Gaststätten und sang fröhliche Lieder. Getränkenachschub gab es ja bei diversen Kiosken. Warum man zu diesem Zeitpunkt die Hunde der Problempolizisten ohne Maulkorb hinter uns positionierte, verstanden wohl nur die Herren und Damen, die sich schön vermummt hatten, selbst. Ganz wohl fühlte man sich dabei auf jeden Fall nicht. Das ging wohl auch unserem SKB, N.M. so, der von seinen eigenen "Kollegen" nicht gerade sanft behandelt wurde.
Zu vorgerückter Stunde teilte sich unsere Sangesgruppe in zwei Hälften auf. Getrennt wurden wir von grünen, behelmten Gestalten, die aber wohl nicht zu den unzähligen Junggesellenabschieden gehörten. Aber auch das tat der Stimmung keinen Abbruch und so wurde eben im Kanon gesungen und geklatscht. Und erneut kam mir in den Sinn, warum ich unsere Gemeinschaft so lieb hab.

Irgendwann wurde eine Gruppe zu ihrer Schlafstätte verbracht. Selbst holländische Touristen durften sich ihnen anschließen. Der andere Teil beschloss, sich den romantischen Sonnenaufgang am Rheinufer nicht entgehen zu lassen. Da das Wetter aber erst gegen Vormittag besser wurde, war die Romantik vergessen und man plante Hafenrundfahrten oder gar Nil-Kreuzfahrten, bis die anderen ausgeschlafen haben. Nach und nach trudelten die Langschläfer auch ein und so wurde es Zeit für mich, mich zu verabschieden. Mit dem Taxi ging es ins Hotel meiner Rückreisegruppe. Dort ergatterte ich sogar ein Gratis-Frühstück, da sich meine Freundin lieber eine Mütze Schlaf gönnte und mir, selbstlos wie sie ist, ihr Frühstück überließ. :-) Gegen 11h ging es dann wieder in Richtung gelobtes Land. Selbst auf der Autobahn hatte man aber keine Ruhe vor den Herren und Damen in Grün. Allerdings gab ein Polizist sogar zu, dass er gar nicht wisse, was er hier mache. Schließlich hätten wir ja kein Problem mit den Düsseldorfer Fans. Der Mann hat es erkannt. 

Gegen 18.45h kamen wir dann auch in Nürnberg an und man ging seiner Wege. Alles in allem war das eine wirklich gelungene Auswärtsfahrt mit guten Freunden. Wenn da bloß nicht diese blöden Zwerge, Prinzessinnen und sogenannten Polizisten gewesen wären...

Freitag, 3. Mai 2013

Der Glubb ist nun mal der Glubb...

Am 04.05.1900 erblickte der Glubb das Licht der Welt. Morgen vor 113 Jahren wurde unser Ruhmreicher geboren.
Während dieser 113 Jahre ist viel geschehen beim 1. FC Nürnberg e.V. Die glorreichen Zeiten hat der Glubb hinter sich. Ob wir je wieder eine Deutsche Meisterschaft miterleben werden, steht in den Sternen. Für mich persönlich wäre das natürlich der allergrößte Wunsch, die 10. Meisterschaft feiern zu dürfen. Dazu müsste man allerdings einige Vereine aus der Liga verbannen, um diesen Traum verwirklichen zu können... Also träumen wir weiter und wer weiß - eines Tages - stehen wir mit der Schale am Hauptmarkt und lassen es so richtig krachen. Es wäre auch wirklich toll, wenn an diesem Tag keine einzige Sendung über Luchse ausgestrahlt werden würde ;-)

Bis es aber soweit ist, sollten wir erstmal versuchen, die laufende Saison gut hinter uns zu bringen. Morgen ist die Mannschaft aus Leverkusen zu Gast im Max Morlock Stadion. Das bereitet nicht nur mir Bauchschmerzen. Nach den desolaten Leistungen gegen die Westvorstadt und den Retortenverein des Dietmar Hopp wird mir ganz übel, wenn ich an morgen denke. Der Glubb ist nun mal der Glubb und der Glubb schafft oft das Unmögliche. Leider im negativen Sinne... Wir sind noch nicht ganz durch und die Relegation könnte auf blöd noch winken. Klar, in den letzten Jahren haben wir uns in der Relegation gut geschlagen aber jede Serie hat einmal ein Ende... Und wie schon erwähnt, der Glubb ist nun mal der Glubb...

113 Jahre Glubb - da sollten sich alle Akteure auf dem Rasen zusammen reißen und uns allen das schönste Geschenk bescheren. 3 Punkte zum Geburtstag wären schon grandios.  Also Arsch aufreißen und Kampfgeist und Siegeswillen beweisen! Hier ein Zitat von Michael Wiesinger (den kompletten Text könnt ihr auf der Glubb-Homepage nachlesen):

 "Wille, Leidenschaft, Handlungsschnelligkeit, Situationen erfassen können. Wir sind jetzt gefordert. Dem müssen wir uns stellen. Jeder muss jetzt Farbe bekennen", so der Club-Trainer. "Wir als Mannschaft müssen das Gefühl vermitteln, dass wir diese Niederlagen vergessen machen wollen. Wir wollen wieder eine positive Serie starten."

Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube...

Wobei vielleicht doch noch Hoffnung besteht. Unsere Freunde vom FC Everton sind momentan zu Besuch. Beim Hinspiel in Hamburg haben sie uns Glück gebracht :-) War aber glaub ich auch, das erste Mal, dass wir mit den Jungs im Stadion nicht verloren haben *g* Ich freu mich auf jeden Fall, dass sie erneut den Weg von meiner Lieblings-Insel zu uns nach Nürnberg angetreten sind. Wenn wir morgen wahrscheinlich eh nix zu Feiern haben, ziehen wir das einfach auf heute vor!

EFC and FCN! Welcome back, guys!

Lassen wir uns überraschen, welches Geschenk der Glubb uns und auch sich selbst am morgigen Geburtstag macht...

Im Übrigen feiert auch das Ya Basta Team Geburtstag. 6 Jahre lang begleitet uns das Heft nun schon durch den Glubb-Alltag. Beim morgigen Heimspiel könnt ihr Ausgabe 36 bei den üblichen Verdächtigen erstehen. Hier ein kleiner Vorgeschmack auf die aktuelle Ausgabe:


★ 6 Jahre Ya Basta! Teil 6: 2012/2013
★ Titelthema: Zaunfahnenkultur
★ Spielberichte
★ Szene News
★ Lesestoff & Flimmerkiste (Fanzine- und Buchbesprechungen, Sky-Doku)
★ RSH
★ Staatsfeinde (Texte: Wir machen auch Hausbesuche // Absicht oder Zufall – Die  Rolle der Polizei in München)
★ Sicherheit kostet Menschenleben
★ Förderkreis Choreographien – Bilder Making of
★ Meine Stadt Spezial (Der Nürnberger Trichter – Mythos oder Realität)
★ Amici (Neues von unseren Freunden, 10 Jahre UN + UGE, Rückblick: Hugos sind nicht auszulöschen, Tourbericht Larissa, Spielberichte Schalke – Dortmund, Galatasaray – Schalke, Nyköpings – Göteborg)
★ Seitenblick („Blut muss fließen“ – Ein Journalist wagt sich in die Neonazi-Szene)
★ Auswärtsblock



Und wer noch nicht genug Lektüre hat, kann sich beim Hefdla-Hannes oder bei mir im Fanprojekt-Container die restlichen Ausgaben des aktuellen Daggl holen. First come, first serve.

Das war´s für heute. In diesem Sinne: schönen Gruß an alle Gegner - Tradition kann man nicht kaufen!