Mein Glubb Nämberch und ich

Mein Glubb Nämberch und ich

Freitag, 30. November 2012

Micha, mach´s gut, mein Freund!

Den ganzen Tag habe ich überlegt, was ich schreiben soll. Ich bin noch immer wie gelähmt. Unser lieber Freund Micha hat es leider nicht geschafft, den Krebs zu besiegen. Sein härtester Kampf ging gestern in den frühen Morgenstunden zu Ende.

Eigentlich sah alles danach aus, als würde Micha bald wieder mit uns gemeinsam die Spiele vom Glubb besuchen können. Es wurde ein passender Knochenmarkspender gefunden, Micha überstand sowohl die Chemos als auch die Transplantation. Wir alle dachten, er wäre auf dem Wege der Besserung. Als ich ihn im Krankenhaus besucht habe, hat er mir schelmisch grinsend erzählt, wie beliebt er bei den Schwestern wäre und wie sie sich regelmäßig gegenseitig verarscht haben. Bei ein paar Zigaretten und heißer Erdbeermilch hat er von den alten Zeiten mit den Devils geschwärmt. Man hätte zu diesem Zeitpunkt niemals geglaubt, dass dieser lebenslustige und vor allem lebenshungrige Mann bereits dem Tode geweiht war...

Doch leider hat das Schicksal seine eigenen Spielregeln und hat beschlossen, dass Micha künftig nur noch in unseren Gedanken und in unseren Herzen mit uns in der Kurve stehen darf.

Der beschissene Krebs hat erneut zurück geschlagen und Micha gezwungen, seinen Kampf und auch sein Leben zu beenden. Ich bin einfach nur noch fassungslos. Mittlerweile ist es Freitag und es geht auf 6 Uhr früh zu. Ich weiß nicht, ob man so etwas wie einen Mindestvorrat an Tränen hat aber ich kann im Moment nicht mehr weinen. Zu viele Tränen habe ich seit der traurigen und schrecklichen Nachricht vergossen. Im Augenblick bin ich ein Opfer meiner eigenen Emotionen, in denen sich nicht nur die Trauer um den Verlust eines wunderbaren Menschen widerspiegelt sondern auch ein unbändiger Hass auf diese teuflische Krankheit. In Momenten wie diesen bin ich unglaublich froh, dass ich so wunderbare Freunde habe, die mich bedingungslos unterstützen und versuchen, mir den Schmerz zu nehmen. Natürlich gelingt das nicht aber es ist einfach schön, zu wissen, dass ihr für mich da seid.

  Leute, ich liebe euch! Und das mein ich auch so, wie ich es sage!

Kommenden Dienstag um 13.30h werden wir alle noch einmal gemeinsam Abschied von unserem Freund auf dem Waldfriedhof in Schwaig nehmen.
Recht herzliches Dankeschön an ein Mitglied des "Böse Buben Clubs" für dieses absolut tolle Video, dass uns alle daran erinnern soll, wie kostbar unsere Zeit doch ist.


Im Namen seiner Familie bitte ich euch, auf das eigentlich übliche Schwarz zu verzichten und ganz normal in Szeneklamotten zu erscheinen. Micha hätte nicht gewollt, dass wir uns verstellen und einen auf scheinheilig machen. Nein - sowohl wir, die Nordkurve Nürnberg als auch seine Freunde und Brüder aus der Bikerszene wollen ihm einen gebührenden Abschied entbieten! Das sind wir ihm schuldig!

Jetzt weiß ich auch, dass Tränen kein Limit haben. Denn nun fließen sie wieder. Aber wisst ihr was? Es ist mir scheißegal! Ich trauere um meinen Freund und deshalb habe ich auch kein Problem damit, um ihn zu weinen! Es war mir eine absolute Ehre, Michael Holinka als Freund gehabt zu haben.

MICHA - WO AUCH IMMER DU JETZT SEIN MAGST - LASS ES DIR GUT GEHEN! WIR SEHEN UNS WIEDER! 

Das Leben ist der Weg zum Tod
Vielleicht ist der Tod der Weg
In ein besseres Leben.
(c)by Tamara Braunegger