ARD begibt sich auf beschämendes Boulevard-Niveau
„Ausnahmezustand beim Frankenderby“ - Sinnbild des Journalismus am Tiefpunkt
Mit einem mehr als traurigen Beitrag im Morgenmagazin hat
sich die ARD heute morgen aus dem Kreis der seriösen Medien verabschiedet. Eine
sichtlich nur auf Dramatik gepolte Moderatorin wird nicht müde, zu betonen, wie
fürchterlich sie sich vor den marodierenden Massen der Fans beim „Frankenderby“
fürchtet. Als Sinnbild wird eine Ladenbesitzerin gezeigt, die erklärt, die
Polizei habe ihr gesagt, wenn sie ihre „Sachen“ nicht nach innen räume, könne
man für nichts garantieren. Angst ist bei der Dame nicht zu erkennen, wird ihr
aber durch die „Reporterin“ in den Mund gelegt. Es werden Personen gezeigt, die
sich „erdreisten“, zu fordern, Kameras abzustellen. In dem Zug kann man
angeblich nur ganz hinten überhaupt „Interviewpartner“ finden – ein Wunder,
wenn man mit einer derartigen Einstellung auf Menschen zugeht. Die
„Interviewpartner“ geben auch nicht das Gewünschte von sich, also wird durch
die ARD-Dame in einer nur als überaus peinlichen Art und Weise das Geäußerte
umgedreht und in abfälliger Art und
Weise kommentiert.
Es ist festzuhalten, dass die Polizei das Fazit zieht, dass
das Derby „ruhig“ verlaufen sei. Deshalb kann der Beitrag der ARD nur als
verzweifelter Versuch gesehen werden, ein Fußballspiel zum Bürgerkrieg zu
stilisieren. Ein Vorgehen, das möglicherweise billigen Boulevard-Medien zu
Gesicht steht, nicht aber der öffentlich-rechtlich aufgestellten ARD.
Vielleicht sollte man bei den Verantwortlichen einmal daran
denken, dass ein „Derby“ von Rivalität gekennzeichnet ist. Gewisse
Zwischenfälle mögen zu verurteilen sein, eine pauschale Verurteilung der
Anhänger des FCN, wie in dem Beitrag geschehen, kommt einer Verleumdung gleich.
Bleibt zu hoffen, dass die ARD die schäbige Art der Berichterstattung
missbilligt und die „Reporterin“ entsprechend abmahnt. Denn derartige Beiträge
sind es, die den gesellschaftlichen Frieden bedrohen, nicht die Fans von
Fußballvereinen.