Mein Glubb Nämberch und ich

Mein Glubb Nämberch und ich

Freitag, 29. August 2014

Nachtrag zum Derby

Das Derby und die damit einhergehende Berichterstattung sind trotz der chaotischen Zustände, die momentan am Valze herrschen, noch immer in den Köpfen der Glubberer. Zum Bericht des ARD Morgenmagazins hab ich mich ja bereits geäußert, doch ich habe noch einen Gastkommentar zugesandt bekommen, den ich gerne veröffentlichen möchte.

ARD begibt sich auf beschämendes Boulevard-Niveau
„Ausnahmezustand beim Frankenderby“ - Sinnbild des Journalismus am Tiefpunkt

Mit einem mehr als traurigen Beitrag im Morgenmagazin hat sich die ARD heute morgen aus dem Kreis der seriösen Medien verabschiedet. Eine sichtlich nur auf Dramatik gepolte Moderatorin wird nicht müde, zu betonen, wie fürchterlich sie sich vor den marodierenden Massen der Fans beim „Frankenderby“ fürchtet. Als Sinnbild wird eine Ladenbesitzerin gezeigt, die erklärt, die Polizei habe ihr gesagt, wenn sie ihre „Sachen“ nicht nach innen räume, könne man für nichts garantieren. Angst ist bei der Dame nicht zu erkennen, wird ihr aber durch die „Reporterin“ in den Mund gelegt. Es werden Personen gezeigt, die sich „erdreisten“, zu fordern, Kameras abzustellen. In dem Zug kann man angeblich nur ganz hinten überhaupt „Interviewpartner“ finden – ein Wunder, wenn man mit einer derartigen Einstellung auf Menschen zugeht. Die „Interviewpartner“ geben auch nicht das Gewünschte von sich, also wird durch die ARD-Dame in einer nur als überaus peinlichen Art und Weise das Geäußerte umgedreht und  in abfälliger Art und Weise kommentiert.

Es ist festzuhalten, dass die Polizei das Fazit zieht, dass das Derby „ruhig“ verlaufen sei. Deshalb kann der Beitrag der ARD nur als verzweifelter Versuch gesehen werden, ein Fußballspiel zum Bürgerkrieg zu stilisieren. Ein Vorgehen, das möglicherweise billigen Boulevard-Medien zu Gesicht steht, nicht aber der öffentlich-rechtlich aufgestellten ARD.


Vielleicht sollte man bei den Verantwortlichen einmal daran denken, dass ein „Derby“ von Rivalität gekennzeichnet ist. Gewisse Zwischenfälle mögen zu verurteilen sein, eine pauschale Verurteilung der Anhänger des FCN, wie in dem Beitrag geschehen, kommt einer Verleumdung gleich. Bleibt zu hoffen, dass die ARD die schäbige Art der Berichterstattung missbilligt und die „Reporterin“ entsprechend abmahnt. Denn derartige Beiträge sind es, die den gesellschaftlichen Frieden bedrohen, nicht die Fans von Fußballvereinen.

Freitag, 15. August 2014

Berlin, Berlin, wir fahren nicht nach Berlin

Menschen, die sich freudestrahlend um den Hals fallen. Sie singen, klatschen und feiern gemeinsam mit ihrer Mannschaft den Einzug in die 2. Runde des DFB Pokals. Und da der Glubb eine neue Tradition ins Leben gerufen hat - nämlich die 1. Pokalrunde nicht zu überstehen - meine ich mit den eingangs erwähnten Menschen die Fans und Mannschaft des Meidericher SV. Nach der unsäglichen Derbyschande vergangenen Montag, blamiert sich der FCN in Duisburg und scheidet mal wieder vorzeitig aus.

Der Tag fing schon richtig beschissen an und sollte auch ein selbiges Ende nehmen. ..  die ersten 30 Minuten des Spiels verfolgten wir via Facebook, Twitter, WhatsApp etc. im Bus, da wir dank etlichen Staus 8,5 Stunden bis Duisburg unterwegs waren... extrem angefressen ging es nach der Ankunft endlich gen Gästeblock. Auf dem Weg dorthin noch eine liebe Freundin aus dem blauen Süden aufgegabelt und dann die Kontrolle passiert. Im Block traf man natürlich auf viele bekannte Gesichter;  u.a. auch auf Muetze von den Schalkern. Ist immer wieder nett, Freunde aus Nah und Fern im Gästeblock zu sehen. Das war es aber dann auch schon an positiven Erlebnissen. Was der Glubb da zusammen gespielt hat, war grottig... der ultimative Wahnsinn. Wär ich mal lieber im Bus geblieben. Das wichtigste Spiel der Saison versaut, Blamage im Pokal... mir wird speiübel, wenn ich an die kommenden Pflichtspiele denke. Was ist da momentan am Valznerweiher los??? Wurde das Trinkwasser vergiftet? Atmen die Jungs giftige Dämpfe ein oder können sie tatsächlich nicht Fußball spielen? Aber vielleicht sehe ich das alles auch zu negativ. Schließlich können wir uns jetzt voll und ganz auf die Meisterschaft konzentrieren. Und wenn es damit nix wird, ist uns zumindest der Depperlas-Pokal sicher...

Liebe Profis des 1. FC NÜRNBERG E.V. ,reißt euch gefälligst zusammen und vor allem, reißt euch gefälligst den Arsch auf!!! Ich werde selbstverständlich weiterhin bei jedem Heim- und Auswärtsspiel dabei sein aber nicht nur ich wäre euch durchaus dankbar, wenn ihr für euer Geld auch eine entsprechende Leistung brächtet...

Charakter kann man nicht kaufen aber man kann zeigen, dass man das Emblem des Ruhmreichen nicht umsonst trägt.

So, das war's dann auch schon. Der Akku neigt sich langsam dem Ende zu und die Heimfahrt kann noch einige Stunden dauern.

Ach, bevor ich es vergesse: scheinbar wurde die Fanbetreuung schon mehrfach gefragt, ob ich dort ebenfalls tätig sei. Ich kann euch beruhigen und versichern, dass ich lediglich ehrenamtliche Fanarbeit mache. Ich engagiere mich in diversen Gremien, mache hin und wieder die Betreuung von Auswärtsbussen aber das hat nichts mit der Fanbetreuung des FCN zu tun.
Jetzt ist aber Schluss. Servusla

Dienstag, 12. August 2014

Hooligans, Terror und Gewalt oder haltet einfach mal die Waffel



Dankeschön an das Team von Faszination Nordkurve


Die Mutter aller Derbys… tja, der Ruhmreiche hat sich jedenfalls nicht mit Ruhm bekleckert. Über das Ergebnis möchte ich mich gar nicht auslassen, das wurde in den Medien ja bereits zu Genüge getan. Vielmehr möchte ich auf das „Drumherum“ eingehen und wer mich kennt, weiß, was jetzt kommt. In weiser Voraussicht habe ich für heute Urlaub genommen und mir natürlich diverse Foren, Social Networks etc. zum gestrigen Derby durch gelesen. Hätte ich es mal lieber gelassen… Was die Gutmenschenfront da wieder mal von sich gibt, ist nicht auszuhalten. Allen voran ein Bericht des ARD Morgenmagazins. Ich weiß nicht, was die gute Frau sich eingeworfen hat aber von dieser Welt kann sie definitiv nicht sein. Wie kann man nur so eine Scheiße verzapfen und dies dann auch noch als seriösen Journalismus publizieren? Ich fall langsam echt vom Glauben ab… Auch ich war in diesem gefährlichen Mob, der scheinbar nur aus gewalttätigen Hooligans und Kriminellen bestand, unterwegs in die Westvorstadt. Todesängste musste ich da ausstehen – der ultimative Wahnsinn! Die gefährliche Fratze des Fußballs hat mal wieder zugeschlagen. Sogenannte Fans marschieren durch ihre eigene Stadt, um ihren geliebten Verein beim Erzrivalen zu unterstützen. Sowas geht mal gar nicht! Allesamt einsperren und den Schlüssel in die Pegnitz schmeißen!

Was wurde im Vorfeld nicht alles angekündigt bzw. getan, um Ausschreitungen zu verhindern? Ein pseudo Comedian macht auf Facebook mobil und wirbt mit anderen pseudo-witzigen Comicfiguren etc. dafür, dass man doch bitte ohne Angst ins Stadion gehen kann. Angeblich könne man laut Aussage des besagten Wannabe-Komikers keine Kinder mehr mit in die Stadien nehmen…blablablubb. Das übliche Gschmarri halt. Hauptsache, man schließt ein virtuelles Bündnis mit den Westvorstädtern, um zu zeigen, dass es auch anders geht. Steckt euch euer Friede-Freude-Eierkuchen-Gschmarri sonst wohin!!! Oder nehmt euch doch einen Aufsichtsrat, der der Journaille sehr stark zugetan ist, als Leithammel und feiert gemeinsam mit euren Freunden aus der Westvorstadt. Am besten noch mit den Roten aus dem Süden – dann ist der ganze Deppenhaufen vereint. Apropos Aufsichtsrat; hat besagter alter Mann eigentlich seinen Kumpels aus der Westvorstadt gratuliert und ihnen gar Blumensträuße zu ihrem grandiosen Sieg überreicht? Zuzutrauen wäre Mister Franken höchstpersönlich wirklich alles. Vielleicht hat er ja auch die Feierei in der Gustavstraße moderiert – auch dies würde ich „der Stimme Frankens“ zutrauen. Es kocht langsam über…

Ach ja, zurück zu den brandschatzenden und kinder-fressenden Horden. Wo war ich stehen geblieben? Todesängste musste ich armes Ding ausstehen. Die älteren Leute, die Kinder mit ihren Vätern, die in diesem Hooliganmob unterwegs waren, haben mich extrem geängstigt. Ich war schon fast der Ohnmacht nahe, ob ihrer Brutalität, die sie ausgestrahlt haben… Ich hab jetzt tierisch Schiss, am Freitag zum Pokalspiel nach Duisburg zu fahren. Wer weiß, was sich diese bösen Menschen wieder alles ausdenken, um mir Angst einzujagen? Im Gegensatz zu den ganzen Sesselpupsern, die sich im Internet aufregen, bin ich wenigstens bei jedem Spiel meines Vereins dabei und reiß meine Fresse nicht über Geschehnisse, bei denen ich nicht dabei war, auf. Das trifft wohl auch auf einen Großteil des gefährlichen „schwarzen Blocks“ bzw. der sogenannten Fans zu. Bei Wind und Wetter reisen wir dem Glubb nach und stehen in den Stadien der Republik bzw. auch Europa in den Gästeblöcken und feuern unseren Ruhmreichen an. Auch dann noch, wenn wir mal wieder abgestiegen sind. Schließlich sind wir Glubberer und kennen diese Szenarien leider seit zig Jahren und nicht erst seit 2007… Wir nehmen uns Urlaub für die Spiele, die unter der Woche stattfinden, wir schleppen uns todmüde in die Arbeit, wenn man von einem Auswärtsspiel erst gegen 3 Uhr morgens zurück in die Noris kommt. Und nein, ich spreche hier nicht von den Ultras Gruppen. Das steht mir auch gar nicht zu. Es gibt nämlich auch Menschen, die jedes Spiel des Glubbs verfolgen, ohne einer der beiden Gruppierungen anzugehören. Klingt komisch – ist aber so.
Wie man sowohl der regionalen Presse als auch dem Polizeibericht entnehmen kann, verlief das Derby ruhig. Es kam nicht zu den prophezeiten Ausschreitungen, Brandschatzungen usw. Der Marsch zum Ronhof war schon fast gespenstisch ruhig – erst im sogenannten Stadion der Westvorstadt wurden die Stimmen der Schlachtenbummler aus Nürnberg lautstark und brachial! Derbystimmung vom Feinsten! Sehr schicke optische Einlagen und der gemeinsame Hass auf den Gegner ließen das Adrenalin durch die Adern rauschen. Schade, dass dies auf die bezahlten Profis auf dem Rasen überhaupt nicht überging… Ja, wir haben ein neues Team, das sich wohl erst finden muss aber sich so aufzugeben, hat nichts mit Teamspirit zu tun. Da hilft im Nachhinein auch kein „es tut uns leid“ von Pino. Gerade er sollte wissen, was es bedeutet, ein Derby zu verlieren. In seiner Heimat geht es nach einer Niederlage nicht so friedlich zu wie hier… Das sollten sich übrigens auch mal diese ganzen Internet-Gutmenschen auf die Fahnen schreiben – wir haben das Derby verloren!!! Statt euch über irgendwelche Kinkerlitzchen künstlich aufzuregen, solltet ihr vielleicht mal realisieren, was da gestern passiert ist. Da regt sich jemand, der natürlich einen Fake-Namen verwendet, über die Pyroshow auf. Lustigerweise zeigt sein Titelbild auf Facebook das Banner „Freiheit für Ultras“ und die dahinter stehenden Leute, die damals gemeinsam u.a. auch unter Einsatz von Pyrotechnik demonstriert haben. Doppelmoral fetzt, oder? Ein anderer, der übrigens Red Bull Leipzig und den Glubb total toll findet, mault ständig über die bösen Menschen, die Streit suchen und dem Verein schaden wollen. Bewegt eure Ärsche in die Stadien und dann könnt ihr euer Maul aufreißen!

Nachdem das Desaster endlich überstanden war, machte sich ein noch recht großer Tross gemeinsam auf den Heimweg. Und auch hier kam es zu keinerlei Zwischenfällen. Komisch, dabei haben doch die ganzen sensationsgeilen, Bild lesenden Sesselpupser nur darauf gewartet, damit sie sich daran aufgeilen und im Netz einen auf Moralapostel machen können… Aber gut, die Presse hilft ihnen ja bestens dabei, trotzdem ihrem Hobby nachzukommen.
Und wer meint, mir vorwerfen zu können, dass ich auf den Vorfall mit dem Feuerlöscher nicht eingehe oder dies gar bagatellisiere – ich schreibe nichts zu einem Thema, bei dem keine Gewissheit herrscht – sowas überlasse ich doch dann lieber den „Profis“ der schreibenden Zunft, die sich mit reißerischen Stories eine Auflagensteigerung erhoffen. Dieser Blog ist mein privates Hobby; ich kotz mich hier über Themen aus, über die ich möchte und wer keinen Bock hat, das zu lesen, dem steht es ja frei, es nicht zu tun. Der U-Bahn Fahrerin wünsche ich eine rasche Genesung.

Der Westvorstadt wünsche ich einen neuen Ausbruch der Beulenpest. Möget ihr in der Hölle verrotten! Nach dem Derby ist vor dem Derby!