Nun aber zu Mr. X und dem dubiosen Hamster und sonstigen Kuriositäten:
Beobachtungen eines stillen Betrachters
Vor dem Zaun am Gästeeingang des Irgendwas-Parks in Dortmund: Die Nürnberger Fans werden zu einem großen Teil von behelmten Polizeibeamten in einem Pulk herbeigeführt. Alle sind brav, keine Vorkommnisse. Die ersten passieren die Kontrollen und die Eingänge. Plötzlich: Ein Disput um irgendwie nach innen gebrachte Fahnenstangen. Die sind aber doch verboten. Die wie Fremdenlegionäre trainierten Ordner im aggressiven Rot gekleidet, nutzen die Gunst der Stunde und beginnen sofort, einzelne Nürnberger gegen den Zaun zu schubsen. Einer von ihnen, der erkennbar nichts mit den Stangen zu tun hat, wird von einem Ordner zweimal gegen den Zaun geschleudert. Nun beginnt die Show der Polizei. Sie jagen alle und jeden, der sich im Innenraum befindet und nach Nürnberg aussieht. Fazit: ca. 20 Personen im Gewahrsam.
Das gibt’s doch nicht: Die Nürnberger sind im Gewahrsam und die agierenden Ordner dürfen weiter einen vermeintlich oder tatsächlich betrunkenen Fan gegen den Zaun schleudern, wie es ihnen gerade passt. Da muss doch die Polizei eingreifen? Fehlanzeige. Im Gegenteil, die rechtswidrigen und mitunter auch strafbaren Handlungen der Ordner scheinen die Polizei relativ wenig zu interessieren.
Könnten da nicht die Sicherheitsbeauftragten des Glubb irgendwas tun, die unmittelbar vor Ort stehen und beobachten? Könnten, ja, könnten... Sie könnten entweder selbst mit dem Einsatzleiter der Polizei Kontakt aufnehmen und ihm erklären, dass die in Gewahrsamnahme nicht gerechtfertigt ist. Stattdessen: Sie stehen herum und tauschen Küsschen (vermutlich mit dem Dortmunder Sicherheitsbeauftragten). Da ist keine Zeit, sich um die eigenen Leute zu kümmern.
Was ist denn mit der Fanbetreuung des Glubb? Naja. Die sehen wenigsten nicht glücklich aus, aber auch nicht so, als ob sie wüssten, was jetzt zu tun wäre, um die Situation ins rechte Licht zu rücken.
Ach, zum Glück gibt es aber doch das Fanprojekt. Fanprojekte sind ja die Lösung aller Fanprobleme, wie uns die Innenminister und sonstigen politischen „Fußballkenner“ täglich predigen. Können die nicht dafür sorgen, dass die Ordner verfolgt werden, die ja zuerst handgreiflich wurden? Könnten vielleicht - das Problem: Die Fanikone, die für das Fanprojekt vor Ort ist, ist offenbar mit Wichtigerem beschäftigt. Nach eigener Auskunft nämlich ist er auf der dringenden Suche nach einem Hamster. Einem HAMSTER? Exakt, einem Hamster.
Ach so, na dann... dann werden wohl die Nürnberger das komplette Spiel verpassen, während die Ordner auch das restliche Spiel über die Fans nach Lust und Laune drangsalieren können und die Polizei das auch noch duldet oder unterstützt. Traurig, traurig...
Warum es so etwas geben kann? Die Antwort erfährt der stille Beobachter von einem Anwalt, der in der Stadionwache nach seinem Mandanten gesehen hat: Laut einem Polizeibeamten vor Ort sind an diesem Tag insgesamt 2.000 Polizeibeamte für das Spiel eingesetzt. In Worten: Zweitausend. Da ist natürlich klar, dass dem Steuerzahler eine ordentliche Zahl an Straftaten durch Fans präsentiert werden muss…