minister@stmi.bayern.de
joachim.herrmann@csu-bayern.de
Wohl wissend, dass er die Mails natürlich nicht persönlich liest aber es war mir jetzt einfach ein Bedürfnis. Hier der Text, den ich abgeschickt habe. Lassen wir uns überraschen, ob überhaupt eine Reaktion folgt.
Guten Tag, Herr Herrmann,
mir ist durchaus bewusst, dass diese Email nicht an Sie persönlich geleitet wird aber irgendwie muss ich ja meinen Unmut äußern. Lesen Sie sich doch bitte mal beigefügten Artikel aus der Augsburger Allgemeinen durch.
Schon am ersten Wies´n Tag wurden nicht wenige Straftaten begangen. Leider entrüsten sich die Politiker in den Medien aber nicht darüber. Nein, im Gegenteil. Das wird halt einfach mal so hingenommen, weil das auf dem Oktoberfest eben so ist. Mir wurde zugetragen, dass auf dem Oktoberfest keine USK Beamten eingesetzt werden. Warum ist das so? Schließlich werden hier regelmäßig nicht unerhebliche Straftaten begangen? Warum stürmt hier das USK nicht in die Zelte und weist die Täter mit Pfefferspray und Schlagstock zurecht?
Beim Fußball ist das scheinbar vollkommen normal. Jedes Wochenende müssen wir Fußballfans Angst vor der Polizei haben, die jeden Moment austicken könnte. Ich selbst als Unbeteiligte durfte schon mehrfach Bekanntschaft mit der Allzweckwaffe Pfefferspray machen. Können Sie mir erklären, warum hierbei mit zweierlei Maß gemessen wird? Gibt es nun künftig eine Datei "Gewalttäter Wies´n"? Wird es "Wies´n Verbote" für mindestens 3 Jahre geben? Nicht zu vergessen, Stadtverbote und Meldeauflagen für die Täter.
Der Vergleich mit dem Oktoberfest und dem jährlichen ZIS Bericht ist leider nun mal der treffenste Vergleich und daher bringe ich diesen auch an. Wie uns allen bekannt ist, passiert in einer gesamten Bundesligasaison wesentlich weniger als in den zwei Wochen Oktoberfest. Warum gibt es hier von Seiten der Politik keinen Aufschrei? Nein, den gibt es immer nur, wenn sich die bösen Fußballfans daneben benehmen. Ist schließlich auch medienwirksamer. Ich wäre Ihnen äußerst dankbar, wenn Sie sich mal mit der Thematik genauer befassen würden und die rosarote Wies´n Brille absetzen würden. Des Weiteren sollte man sich einmal überlegen, wie hoch die Anzahl der Verletzten auf dem Oktoberfest wäre, würde man statt normaler Polizisten das USK einsetzen.
Unsere Stadien sind sicher. Gefährlich wird es nur, wenn das bayerische USK anrückt. Das USK und auch die anderen gewalttätigen Polizisten sind der Grund, warum Menschen Angst in den Stadien haben! Auf die Wies´n würde ich mich nicht trauen. Schließlich muss man da täglich befürchten, Opfer einer Straftat zu werden. Aber das kümmert scheinbar weder Sie noch Ihre Kollegen... Wichtig scheint nur, dass man Fußballfans jederzeit diffamieren kann und ihnen jegliche Freiheiten raubt. Da ist dann regelmäßig die Rede von "Kriegsschauplätzen" und "neuen Dimensionen der Gewalt". Ziehen Sie endlich Ihre Prügelknaben zurück und Sie werden sehen, dass es beim Fußball im Vergleich zum Oktoberfest und auch anderen Volksfesten friedlich zugeht.
Kleinere Scharmützel gab und wird es immer geben. Das geschieht aber auch in unseren Schulen. Gibt es eigentlich eine "Datei Schulhofschläger"? Vielleicht sollte man solch eine Datei ebenfalls einführen. Schließlich gibt es auf unseren Schulhöfen und auch in den Klassenzimmern regelmäßig Prügeleien. Oder sollte man das USK vielleicht mal dort positionieren? Werter Herr Herrmann, Gewalt ist kein Problem des Fußballs. Nur in diesem Zusammenhang wird sie extrem aufgebauscht. Ist ja für den Wahlkampf auch sehr praktisch...
Hören Sie endlich damit auf, uns Fußballfans zu pauschalisieren und vor allem zu kriminalisieren! Es gibt wichtigere Dinge, um die man sich in diesem Land kümmern sollte.
Ich bin sehr gespannt, ob ich eine Antwort Ihrerseits erhalten werde. Wobei meine Hoffnung in diesem Fall durchaus gering ist. Wenn Sie das nächste Mal das Oktoberfest besuchen, passen Sie auf sich auf. Schließlich muss man dort ja quasi um Leib und Leben fürchten. Ich werde den weiteren Verlauf des Oktoberfestes und der dort durchgeführten Straftaten weiterhin verfolgen. Werden Sie das auch tun? Ich wage dies dezent zu bezweifeln.
Es grüßt
Tamara ...
Fußballfan und keine Gewalttäterin